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Datenschutz – was ist das überhaupt?

Nina Kill M. Sc.

Veröffentlicht am 18.06.2021 von Nina Kill M. Sc.

Datenschutz ist – naja, wie drückt man es am besten aus – für viele ein eher negativ konnotiertes Wort, welches die meiste Zeit auf viele Vorurteile trifft: Datenschutz sei aufwendig und unnötig, da doch eigentlich egal sei, was mit den eigenen Daten passiert. 

Dem wäre nichts gegenüber einzuwenden, insofern es wirklich egal wäre, dass jeder, der interessiert ist, persönliche Informationen, wie Name, Adresse, Geburtsdatum und noch viel mehr zu jedem Zeitpunkt abrufen und nutzen kann. Da dies aber vermutlich nur bei einem Bruchteil der Gesamtbevölkerung der Fall ist, kommt man um den Datenschutz nicht herum.  

Was alles hinter dem Begriff “Datenschutz” steckt und warum er alles andere als langweilig ist, erfahren Sie hier. 

Definition 

Für den Begriff Datenschutz existiert keine spezielle Definition. Vielmehr geht es im Datenschutz darum, Informationen vor Missbrauch zu schützen, die nicht für die Allgemeinheit bestimmt sind. 

Zweck und Ziel im Datenschutz ist also die Sicherung des Grundrechts auf Selbstbestimmung der Einzelperson. Sie sollten also selbst bestimmen können, wem Sie wann welche Ihrer Daten und zu welchem Zweck zugänglich machen. 

Einfach erklärt umschreibt Datenschutz den Schutz vor missbräuchlicher Datenverarbeitung und den im Grundgesetz verankerten Schutz des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung – also den Schutz des Persönlichkeitsrechts. 

Personenbezogene Daten 

Personenbezogene Daten sind nach Artikel 4 der DSGVO “alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person […] beziehen”. 

Zu diesen Daten zählen persönliche und private Daten, beispielsweise Kontaktdaten wie Vor- und Nachname, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder Geburtsdatum, aber auch Kontodaten, das Autokennzeichen oder Ihr aktueller Standort. Zusätzlich zählen auch physische Daten wie Ihr Aussehen zu personenbezogenen Daten – man könnte sagen es handelt sich um Daten, mithilfe dessen man Sie als Person identifizieren kann. 

Datenschutzgrundverordnung & Bundesdatenschutzgesetz 

Je nach Land und Kontinent gelten unterschiedliche Regelungen und Gesetze in Bezug auf den Datenschutz. In Deutschland ist der Datenschutz schon im Grundgesetz verankert und wird durch die DSGVO und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sowie durch entsprechende branchenspezifische Gesetze genauer definiert. Zusätzlich wird der Datenschutz für Kirchen und –gemeinden für die römisch-katholische Kirche im Gesetz für den Kirchlichen Datenschutz (KDG) und für die evangelische Kirche im Kirchengesetz über den Datenschutz der Evangelischen Kirche in Deutschland (DSG-EKD) festgelegt. 
Unter anderem sind die Begriffe „personenbezogene Daten“, „Verarbeitung“, „Nutzung“ und „Erhebung“ von Daten gesetzlich beschrieben und geregelt. Um in ganz Europa eine einheitliche Herangehensweise an den Datenschutz und die Datensicherheit zu schaffen, wurde die so genannte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union verabschiedet. Sie trat 2018 in Kraft und stellt zum einen den Schutz personenbezogener Daten und zum anderen den freien Datenverkehr innerhalb Europas sicher. 

Datenschutz & Digitalisierung 

Durch die fortschreitende Entwicklung der Informationstechnologie hat die Bedeutung des Datenschutzes in unglaublichem Maße zugenommen. Ihre Daten sind immer einfacher zu erheben, zu analysieren und zu speichern. Die Datenerhebung lässt sich automatisieren und auf viele Bereiche des täglichen Lebens ausweiten. So unterstützen und vereinfachen Technologien wie das Internet, bargeldlose Zahlungsverfahren oder elektronische Kundenkarten die Datenerfassung. Doch diese Vereinfachung führt dazu, dass auf Basis der gesammelten Daten personenbezogene Daten analysiert und Verhaltensweisen abgeleitet werden, die, zum Beispiel zu Werbezwecken, genutzt werden. Haben Sie schonmal Werbung für ein Produkt bekommen, wonach Sie noch vor einer Woche gegoogelt haben? Oder hatten Sie das Gefühl, dass jemand Gespräche mithört, weil Sie plötzlich eine Instagram oder Facebook Ad genau von dem Produkt erhalten, wovon Sie erst gestern gesprochen haben? All das sind Folgen von fahrlässigem Datenschutz. Diese nervigen Anzeigen, müssen Sie also nicht mehr ertragen, wenn Sie sich die paar Sekunden nehmen, um nicht direkt alle Cookies zu akzeptieren oder um den Newsletter doch nicht zu abonnieren. Wie immer sind es die kleinen Dinge, die schon viel ausmachen. 

Datenschutz betrifft jeden von uns – auch im Privatleben 

Ein kleiner alltäglicher Handlungsschritt mit großer Bedeutung wäre, dass Sie, wie gerade erwähnt, nicht bei jeder Website, die Sie aufrufen, alle Cookies zulassen, sondern nur die “Notwendigen Cookies”, welche die optimale Funktion der Website unterstützen. Geben Sie in den Browsereinstellungen zusätzlich an, dass Sie Tracking nicht zustimmen. Senden Sie möglichst verschlüsselte Mails, checken Sie die Sicherheit Ihres Passworts und verwenden Sie sichere Messenger. Ein gutes Beispiel hierfür ist Signal. Überprüfen Sie ebenfalls, welche Apps auf Ihrem Handy Zugriff auf Kontakte, Standort oder Mikrofon und Kamera haben und ob es notwendig ist, dass dieser Zugriff besteht. In nur fünf Minuten – 10-mal mehr Datenschutz. 

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular.