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Europaweite Studie zu Internetgütesiegeln veröffentlicht

Nina Kill M. Sc.

Veröffentlicht am 11.10.2014 von Nina Kill M. Sc.

Angesichts des stark wachsenden, grenzüberschreitenden Warenverkehrs und Online-Handels hat das Zentrum für europäischen Verbraucherschutz (ZEV e.V.) die Qualität und Aussagekraft von Gütesiegeln im Internet unter die Lupe genommen und die Ergebnisse in einer aktuellen Studie veröffentlicht. Hintergrund ist, das Befragungen bei Verbrauchern im Vorfeld der Studie ergaben, dass die wenigsten Verbraucher einschätzen können, welchen echten Mehrwert ihnen ein Siegel tatsächlich bietet. Ein Qualitätsmerkmal, das aussagt, das das Unternehmen sich an die gesetzlichen Vorschriften halte, bringt Verbrauchern keinen wirklichen Erkenntnisgewinn.

In seiner Studie empfiehlt das ZEV nun den Verbrauchern, die folgenden Kriterien bei einem Gütesiegeln zu prüfen:

  • Katalog über die Kriterien, die für das Siegel erfüllt werden müssen, vorzugsweise in mehreren Sprachen
  • Zertifizierungskriterien, -verfahren und -kontrollen (Häufigkeit der Durchführung, Anpassen der Kontrollen an die technischen Veränderungen, Prüfung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, Durchführung durch externe Stellen, Transparenz über Kriterien der Kontrolle)
  • Konsequenzen bei unbefugter Verwendung oder Nichteinhaltung („schwarze Liste“), Aufführung von Shops, die die Kriterien einhalten als auch derjenigen, die dies nicht oder nicht mehr tun
  • Online-Beschwerdeservice, Beschwerdemanagement, Schlichtungsverfahren
  • Vorliegen von Widerrufs- und Beschwerdefristen, Vorliegen mehrsprachiger Informationen
  • grenzüberschreitende Ausrichtung des Gütesiegels

Im Interesse der europäischen Verbraucher befürwortet das ZEV e.V. die Einführung europäischer Mindeststandards. Und auch wenn die Studie aus Blickwinkel der Verbraucher durchgeführt wurde, so enthält sie auch wesentliche Hinweise für Online-Händler, die den Wert eines Gütesiegels anhand der aufgeführten Kriterien überprüfen können und verifizieren können, ob ein teuer bezahltes Siegel ihnen tatsächlich wesentliche Vorteile für ihren Kundenservice bringt.

Das ZEV e.V. mit Sitz in Kehl und Kiel ist direkter Ansprechpartner aller deutschen Verbraucher in grenzüberschreitenden Fragen, berät sie zu ihren Rechten oder gibt praktische Unterstützung bei Streitigkeiten mit Anbietern, die ihren Sitz nicht in Deutschland haben. Gefördert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz arbeitet das ZEV e.V. mit Kollegen aus dem Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (EU, Island und Norwegen) zusammen.

Quelle: https://www.eu-verbraucher.de/de/publikationen/studien-amp-berichte/